Das Jahr 2010 aus meiner Sichtweise - MUSIC ONLY!

DyersEve

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Moin, mal sehen, was ich alles für Platten aus diesem Jahr gekauft habe. Ich werde das ganze praktisch in eine Top40 oder so Liste packen, es müssten so um die 40 Alben sein. Vertreten ist dabei von Rotz wie Volbeat über Heavy, Black, Death und Doom Metal bis hin zu Pop so ziemlich alles. Auch HipHop und EBM/Industrial gibts zu begutachten, also erwartet kein closed minded-Geschreibsel *g*.

Da das Jahr ja bald vorbei ist, denke ich, werde ich so pro Tag im Durchschnitt 1 Album kurz vorstellen. Je nach Bekanntheitsgrad fallen die Vorstellungen kurz oder auch etwas länger aus.
 

DyersEve

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Platz 39: Volbeat-Beyond Heaven/Above Hell

Volbeat waren 2 Scheiben lang echt geil. Kantige, kernige Metallica-riffings, Eliv-Gesang, sie waren neu und ihre Songs waren gut. Dann kam die dritte Scheiben und Volbeat waren langsam aber sicher nicht mehr als eine billige Mainstreamhure, die fortwährend ihre alten Trademarks zum Teufel geschickt hat. Keine Ecken und Kanten mehr, Songs die belanglos sind und der Gesang wurde auch Massenkompatibler. Mit dem vierten Werk ist diese Entwicklung nun abgeschlossen und es bleiben Songs, die man bei Volbeat schon mal gehört hat, der Gesang ist nun mehr wirklich nicht mehr neu und toll und die Riffings sind langweilige Akkorde. Es gab ungefähr 2 Songs, wo ich wirklich "ganz annehmbar" aber weitweg von "gut" fand und letztendlich kam das Album bei mir nicht öfters als 5 Mal über 4 Monate hinweg zum rotieren.

Enttäuschung des Jahres, nachdem ich dachte, die würden sich wieder fangen. Bonusbombe: Der Tourpartner Entombed (Swedisch Death Metal) musste seine Setlist von äußert heftigen Stücken säubern, damit die Fans nicht abgeschreckt wurden. Unfassbar. Von einer einstigen Sympathenkombo nur Arschlochcombo in 3 Alben. reife Leistung.

Bitte auflösen.
 

DyersEve

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Platz 38: Bullet For My Valentine-Fever

Hier war das Pulver sogar schon nach einem Album erschöpft. Bereits auf dem Zweitwerk "Scream Aim Fire" gab es nur einen guten Track und zwar der Titeltrack. Der Rest war inspirationslos, abwechslungsarm und hatte nicht mehr diese feinen Gitarrenmelodien. Auf Fever wird genau dieser Grad der Belanglosigkeit noch weiter ausgereizt. Kein Song zündet hier wirklich, es ist schlicht Hausmanskost und das Potential der ersten Scheibe ist offenbar völlig aufgebraucht. Dazu noch ein paar arogante Intervewaussagen und die Zweite Komplettenttäuschung des Jahres ist fertig.

Auch hier gilt: Bitte auflösen, ihr habts einfach nicht mehr drauf.
 

DyersEve

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Platz 37: Airbourne-No Gots. No Glory

Die erste EP war das beste AC/DC-Werk aller Zeiten. Ready To Rock hieß sie und ist wirklich bockstark. Das dann bald folgende Album "Runnin' Wild" war auch gut. Hatte zwar eine Halbwertszeit von einem Schneeball im Hochofen, weil die songs viel zu eingängig waren, aber Knaller ohne Ende halt. Ab und an macht die Scheibe echt richtig Spaß. Das fehlt mir persönlich auf No Guts. No Glory ziemlich hart. Es gibt 1-2 sehr gute Tracks (Black Blonde Beautiful) und am eigentlichen erfolgsrezept wurde auch nicht sonderlich geschraubt - dafür aber sind einfach die Songs der ersten beiden Outputs deutlich stärker. Das Album hier besitzt bis auf 1-2 Hits wirklich rein gar keine Daseinsberechtigung.
 

DyersEve

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Platz 36: Amy Macdonald-A Curious Thing

Die letzte Totalenttäuschung 2010 geht an dieses Album. War das erste Album ein richtig geiles Popalbum mit tollen Tracks, sich einfräsenden Melodien und einer tollen Stimme, bleibt für das Zweitwerk nur noch letzteres übrig. Amy kann wirklich toll singen. Aber gute Songs fehlen hier einfach, es gibt nur ab und an mal richtige gute Momente, der Rest ist einfach belanglos, enttäuschend und in keinster Weise mit dem Erstlingswerk vergleichbar.

Schade, weil Potential hatte sie wegen ihrem Erstling schon.

Ab jetzt kommen dann schon eher gute Alben *g*.
 

DyersEve

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*hyperlol*@Nickname

Willkommen hier, L. H. :mrgreen:
 

DyersEve

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Dieses Jahr gab es verdammt viele traditionelle Heavy Metal Platten mit schwankender Qualität, die versuchen bestimmten 80er Jahre Vorbildern nach zueifern.

Platz 35: Steelwing-Lord Of The Wasteland

Zu Gute halten muss man, dass die Leute ihre Instrumente beherrschen können und ein Händchen für Riffings haben. Allerdings ist das schon sehr sehr sehr stark geklaut von Kappellen wie Iron Maiden und Judas Priest und erreicht das Niveau zu keiner Sekunde. Wie auch, haben Alben wie Killers (Riffs) oder Screaming Vor Vengeance (Gesangsanliehen) die Messlatte auch sehr hoch gesetzt. Trotzdem ein Album, was keinem weh tut, was man sich mal anhören kann, man unbedingt kaufen muss man es nicht. Immerhin ist der Abstand von Platz 36 zu 35 IMMENs groß. Also kein richtiger Abschiss wie die Macdonald, aber so richtig geil halt auch nicht.

Für Heavy Metal Fans, die mal wieder eine richtig feine 80er Jahre Produktion anstatt HammerFall/PrimalFear'schen Plastik-Gitarrenwand-Sound haben wollen schon durchaus zu empfehlen.
 

DyersEve

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Platz 34: We Butter The Bread With Butter-Der Tag An Dem Die Welt Unterging

Die spielen eine Mischung aus Deathcore und Electro-Zeugs. Mischung ist IMO besser gelungen als aus dem Muschicover-Album "Das Monster Aus Dem Schrank", was doch noch relativ holprig war. Allerdings kann nicht jedes Lied begeistern und ich glaube mehr als 1 Mal pro Jahr brauch ich das persönlich nicht. Für Fans von etwas humoristisch angehauchten Spielereien wie Ex. Grindfuckers natürlich nur zu empfehlen. Für Leute, die mit Geschrei und richtig harten Riffs weniger was am Hut haben, eher nix denke ich.
 

DyersEve

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Und die nächste Platte aus der Retro-Welle:

Platz 33: Metal Inquisitor-Unconditional Absolution

Metal Inquisitor gibts schon relativ lange. Ungefähr seit der Jahrtausendwende. Meines Erachtens braucht die Kapelle maximal die von Kritikern spöttisch getaufte True Metal Fraktion, ders gar nicht 80er genug sein kann. Und genau dieses Klientel wird hier auch gnadenlos bedient. Ganz ganz viele Maideneinflüsse beiden Gitarren, bei den Songaufbauten und hier und da noch ein paar Sachen bei Sanctuary geklaut und mit einem guten - besser als bei Steelwing - Sänger garniert und fertig ist das Heavy Metal der Retrowelle Nummer 122341. Ich finds ganz ok, aber die alten Heldentaten bleiben völlig unerreicht. Hängt auch mit dem kompletten RipOff des Sanctuary Tracks "One More Murder" namens Betrayed Battalion zusammen. Ein bissal arg dreist geklaut.
 

DyersEve

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Platz 32: Excrementory Grindfuckers-Headliner der Herzen

Die Grindfuckers sind schon arschgeil. Viele gute Ideen, lustige Cover, das komplette Grindcore Thema vollkommen durch den Kakao gezogen und nach 3 Alben immer noch nicht langweilig. Muss man auch erstmal hinbekommen. Auf dem neusten Album sind ein paar SEHR nette Coverversionen drauf und allgemein hat etwas mehr auf Songs und weniger auf Furzen, Rülpsen etc den Fokus gelegt. Ich find das ziemlich gut, weil macht halt schon Spaß. Zwar ist die Platte am Stück doch etwas langatmig, aber wers spaßig mag, sollte hier defintiv zugreifen.
 

DyersEve

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Platz 31: Heathen-The Evolution Of Chaos

Heathen sind eine DER Kultbands des Thrashs aus den 80ern. Viel zu spät und nur 2 Platten haben sie gemacht (87 und 91) und der große zeitliche Abstand + Die Abkehr der meisten Leute vom Metal anfang der 90er waren dafür verantwortlich dass diese Band erst gegen 98 rum so richtig zum Kult wurde. Der Gitarrist der Band zockte schon damals und Heute immer noch bei einer nicht ganz unbekannten Band namens Exodus. Soviel zur Geschichte. Waren die ersten beiden Platten in ihrem jeweiligen Jahr ziemliche Kracher versagt die Evolution Of Chaos doch schon etwas. Kann an den hohen Erwartungen liegen, kann daran liegen, dass an es hier mit der Huldigung an Metallica und Exodus doch etwas übertrieben hat (das 11 Minuten lange Instrumental ist aus 3 Metallica-Songs zusammengeklaut :D). Auf jeden Fall ist das Album ok, mehr aber auch nicht. Schade drum. Altus sollte doch lieber sich auf Exodus konzentrieren.
 

DyersEve

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Platz 30: Japanische Kampfhörspiele-Bilder Fressen Strom

Ein wenig richtigen Grindcore hab ich auch noch anzubieten. Die JapKam sind mir schon seit ungefähr 2007 ein Begriff. Ihre Musik fand ich nie besonders gut, aber auch nie schlecht. Hab dann mal in die neue reingehört, hat mir gefallen, also wurds eingetütet. Die Langzeitdauer des Werks war dann aber leider doch nicht so groß, so dass die Platte letztlich doch eher am unteren Ende meiner Liste aufgetaucht ist. Schade drum, aber die Platte ist auf Dauer halt nicht so der Burner. Besser als alles unterhalb zwar schon, aber auch hier triffts gut der Satz "brauch ich so 1 oder 2 Mal im Jahr".
 

DyersEve

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Platz 29: Kamelot-Poetry For The Poisoned

Kamelot spielen eine sehr komische Mischung. Denn europäischen Melodic Metal wie ihn beispielsweise HammerFall zocken kennt man für gewöhnlich nur als 08/15 Metal ohne großen Tiefsinn, schwachen Riffs und eher mittelürächtigen Songstruckturen. Kamelot widersetzen sich seit 1998 diesem Trend und spielen diese Musik eher progressiv und mit viel Tiefgang. Das Problem ist nur: Mich berührt diese Musik nur ganz selten mal. Dieses Mal hab ich ihnen wieder die Chance gegeben und zum Teil haben sie die auch genutzt. Sänger Khan hat eines der mittlerweile vielseitigsten Organe in der Szene und der Sound ist eine Wundertüte. Die Songs an sich selber aber plätschern ab und an doch zu sehr dahin. Auch im Prog-Sektor darf es ruhig gerne mal Teile geben, die hängen bleiben. Als gesamtes funktioniert das Werk gut, mehr nicht.

Wer an Prog Melo Metal interessiert ist: Zugreifen.
 

DyersEve

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Und noch eine Hommage an die 80er:

Platz 28: Striker-Eyes In The Night

Strike sind eine Band wie die noch kommenden Enforcer: Sie spielem im großen Furwasser von Bands wie Agent Steel oder Overkill: Dem Speed Metal. Ob das jetzt wirklich eine Kategorie oder einfach nur ziemlich schneller Heavy Metal ist, sei dahin gestellt. Fakt ist, Striker machen vieles richtig und vieles falsch. Der Gesang ist hier schon mal auf einer guten Ebene und auch die Instrumentalfraktion beherrscht ihre Sache gut. Die Songs knallen ebenso alle gut rein - haben aber ungefähr eine Halbwertszeit von einem Schneeball im Hochofen. Man hat sich sowas von unfassbar schnell dran satt gehört, dass das Album völlig zu Recht eher weiter unten gelandet ist. Schade drum, vielleichts klappts beim nächsten Mal.
 

DyersEve

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Platz 27: Nevermore-The Obsidian Conspiracy

Meine ganz persönliche Enttäuschung des Jahres. Wer mich kennt, weiß, dass ich eigentlich sage "es gibt kein nicht-göttliches Nevermoer Album". Fanboy und so. Aber das hier ist mal so ziemlich wenig. Ganz dumpfer und druckloser Sound, Songs die sowas von trivial sind wie es nur geht, Anbiederung ans Mainstream-Publikum (Warrel Dane: "Its our Pop-Record"), zusammengeschnittene Songs (allein der 5 Minütige Titeltrack soll mal um die 10 Minuten lang gewesen sein. Er war fertig im Kasten und wurde dann in einer kurzen Abwesenheit von Warrel Dane umarrangiert und auf 5 völlig "zusammengebastelte" Minuten rundergeschnitten. Warrel Dane ist bis Heute dmait völlig unzufrieden) und ein Jeff Loomis, der ganz weit im Hintergrund gemischt ist damit man Attlias Rhythmus-Gitarren besser hört. Dazu gesellt sich dann noch 1 Ausschuss aus dem sonst göttlichen Warrel Dane-Solowerk. Positiv ist aber Moonrise Through The Mirrors Of Death und The Day You Build The Wall.

Fazit: Kauft, wenn euch die Band gefällt, irgendeine Scheibe, die Jungs haben 7 Gottwerke geschaffen - aber bloß nicht diese CD. Nur mit Fanbonus so weit oben.
 

DyersEve

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Platz 26: Keep Of Kalessin-Reptilian

So, spätestens JETZT fangen die Alben an, die mir richtig Spaß machten dieses Jahr. Also alles ab jetzt ist wirklich kaufenswert. Klingt strange nach dem letzten Review oder? Ist es auch, aber so ist 2010 nunmal. Ein reines schwarz/weiß-Jahr. Entweder geil oder Scheiße, dazwischen gab es wirklich gar nix.

Ok, kommen wir zur Platte. Die Puristen werden natürlich sagen, dass Keep Of Kalessin hier auf gar keinen Fall Black Metal spielen. Nun ja, sie spielen - laut eigenen Angaben - melodischen Black Metal. Und so ist es auch. Black Metal der 2000er Jahre, mit ziemlich harten und alles andere als melancholischen oder träumerischen Melodien. Das Album an sich macht einfach Bock. Man hört es sich an und merkt, das es ein Album ist. Die Songs passen alle zueinander, es ist ein ganz klarer roter Faden erkennbar und die Songs können zudem trotzdem jeder für sich allein stehen. Kurz: Das Album ist wirklich kaufenswert.

Dass es trotzdem noch besser geht, beweisen rund 25 andere Platten *g*.
 
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