Klassisches Konzert und Aktion im City-Point Kassel zur documenta 12

Joaquin

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Wie immer zu documenta-Zeiten gibt es die ein oder andere Veranstaltung, so auch bei der documenta 12 im City-Point Kassel, welches wie folgt von der documenta beschrieben wurde:
In einem kollektiven Arbeitsprozess haben die KünstlerInnen Alice Creischer und Andreas Siekmann gemeinsam mit dem Komponisten und Dirigenten Christian von Borries fünf musikalische Szenen und ein Libretto konzipiert. Auf einmal und gleichzeitig. Eine Machbarkeitsstudie (2007) handelt von der arbeitsbefreiten Gesellschaft und den (Vor-)Bedingungen unserer Konsumwelt. Das Stück wird im Einkaufszentrum City-Point am Königsplatz am 2., 3. und 4. Juli 2007 jeweils um 17:00 Uhr aufgeführt. Der Eintritt ist frei.

„In den fünf musikalischen Szenen wird der Arbeitsbegriff, wie wir ihn heute größtenteils verstehen, kritisch beleuchtet. Zugleich sind diese Szenen Teil einer Science-Fiction. In ihr wird eine Welt vorgeführt, die eigentlich die ganze Zeit schon da ist. Man braucht nur einen kleinen Schritt seitwärts tun und schon könnte man in einen intergalaktischen Zeittunnel fallen. Am Ende dieses Tunnels steht keine fertige Welt, aber es stehen viele offene Fragen.“(Alice Creischer)

Die Szenen werden von einem Conférencier begleitet und eingeführt. Die neun DarstellerInnen werden sich, musikalisch unterstützt vom hessischen Landesjugendsinfonieorchester, in wechselnden Rollen auf den verschiedenen Ebenen des City-Points bewegen. Das Einkaufszentrum wird Musikinstrument, Bühne und Demonstrationsexemplar.
Hier nun die Bilder des Konzertes, wobei sich das Orchester auf dem abgedeckten Brunnen des City-Point spielt:














Einen kleinen Film, wenn auch in schlechter Qualität, gibt es bei Sevenload.
 

Joaquin

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Hier noch ein Nachtrag:

Als ich neulich im Einkaufszentrum City-Point in Kassel war, spielte dort ein Orchester und einige Akteure liefen in den Gängen und Etagen des Einkaufszentrums herum und machten dabei die ein oder andere Aktion im Rahmen der documenta 12. Nun habe ich mich mal etwas umgesehen um zu erfahren was dort genau stattfand und wer die Künstler sind.


Auf der documenta 12 Seite ließt man folgendes:
In einem kollektiven Arbeitsprozess haben die KünstlerInnen Alice Creischer und Andreas Siekmann gemeinsam mit dem Komponisten und Dirigenten Christian von Borries fünf musikalische Szenen und ein Libretto konzipiert. Auf einmal und gleichzeitig. Eine Machbarkeitsstudie (2007) handelt von der arbeitsbefreiten Gesellschaft und den (Vor-)Bedingungen unserer Konsumwelt. Das Stück wird im Einkaufszentrum City-Point am Königsplatz am 2., 3. und 4. Juli 2007 jeweils um 17:00 Uhr aufgeführt. Der Eintritt ist frei.
„In den fünf musikalischen Szenen wird der Arbeitsbegriff, wie wir ihn heute größtenteils verstehen, kritisch beleuchtet. Zugleich sind diese Szenen Teil einer Science-Fiction. In ihr wird eine Welt vorgeführt, die eigentlich die ganze Zeit schon da ist. Man braucht nur einen kleinen Schritt seitwärts tun und schon könnte man in einen intergalaktischen Zeittunnel fallen. Am Ende dieses Tunnels steht keine fertige Welt, aber es stehen viele offene Fragen.“(Alice Creischer)
Die Szenen werden von einem Conférencier begleitet und eingeführt. Die neun DarstellerInnen werden sich, musikalisch unterstützt vom hessischen Landesjugendsinfonieorchester, in wechselnden Rollen auf den verschiedenen Ebenen des City-Points bewegen. Das Einkaufszentrum wird Musikinstrument, Bühne und Demonstrationsexemplar.

Passion for plastic hat sogar eine Liste der Darsteller:
Darsteller:
Conférencier: Alice Creischer
Mr. Ludd: José Elguezabal
Captain Swing: Bill Dietz
Fräulein Nein: Lydia Hamann
Madame Oblomova: Katja von Helldorf
Das Statistische Glück: Agnes Wegener
Herr Dietrich Hessling: Rolf Woelling
Kommunikationsmanagerin: Sophie Goltz
Mr. Lam: Rabea Welte

Palermo und Landlauf haben weitere Details vom Pressedienst der documenta:
“Auf einmal und gleichzeitig. Eine Machbarkeitsstudie”
“Guten Tag meine Damen und Herren, wir führen Ihnen eine Welt vor, in der alle Verbindungen zwischen der Arbeit, den Waren und dem Geld aufgelöst werden, und zwar, weil diese Verbindungen verachtet werden (…).”
Vor vielen PassantInnen und BesucherInnen eröffnete heute der Conférencier (Alice Creischer) “Auf einmal und gleichzeitig. Eine Machbarkeitsstudie” im City Point Kassel – konzipiert von der Künstlerin Alice Creischer, dem Künstler Andreas Siekmann und dem Dirigenten und Komponisten Chrsitian von Borries.
In der Kulisse des hell ausgeleuchteten Shopping Centers kamen die fünf musikalischen Szenen und das Libretto mit dem Landesjugendsinfonieorchester Hessen sowie neun DarstellerInnen zur Uraufführung. Während das Orchester im Untergeschoss fest installiert war, spielten sich die Szenen auf allen Ebenen des Einkaufszentrums und auf den Rolltreppen ab.
“Auf einmal und gleichzeitig. Eine Machbarkeitsstudie”
Musikalische Szenen zur Negation von Arbeit
von Alice Creischer, Christian von Borries und Andreas Siekmann
mit dem Landesjugendsinfonieorchester Hessen und dem City-Point Kassel, ECE Projektmanagement GmbH & Co. KG
Das Stück wird morgen, 03. Juli 2007, und übermorgen, 04. Juli 2007, jeweils um 17.00 Uhr im City-Point am Königsplatz nochmals aufgeführt.
“Wir träumen, dass die Passanten nicht konsumieren.
Wir haben den Eindruck, dass die Investitionen sich nicht einlösen,
dass es gar nicht um Gewinn geht,
sondern um einen bloße Verausgabung von Anlegerkapital,
dessen Renditeversprechen sich versprüht, versprüht.
Und wenn es nur um diese Verausgabung ginge
und wenn die Ketten von Investieren, Konsum und Gewinn
nichts sind als eine bloße Aufrechterhaltung von Sein?
Dann genügte nur eine leichte Blickverschiebung,
dass dies alles einem Versprechen nahe kommt,
das die Maschinen gaben,
als sie Einzug in die Fabrik hielten.
Und alles wäre schon darauf vorbereitet
- die Warendisplays, die Springbrunnen, der Food-Bereich -
und nur die geringfügige organisatorische Detailfrage
der Umverteilung gesellschaftlichen Reichtums
müsste noch geklärt werden,
um aus diesem Ort
eine logisch bestechende Vorstellung von Realität zu gewinnen.”
(Auszug aus dem Libretto)
 
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