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Der "erhobene Zeigefinger", diesmal: Schlagzeuggeschichte
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[QUOTE="Gast1463, post: 8286"] Nach der Wahl wird so mancher Politiker statt eines anderen Fingers den Zeigefinger wieder wertschätzen. Anlass zu einem erneuten [U][B]"erhobenen Zeigefinger"[/B][/U], diesmal: [U][B]Schlagzeuggeschichte[/B][/U] (Versuch einer Übersicht: angefangen von zuweilen etwas verzerrter Wikipedia gibt's massenhaft Literatur zur, wenn man möchte, schlagzeuggeschichtlichen Vertiefung). - Kürzer ging's leider nicht. Zunächst ist es gut, dieses eigenartige Instrument zu beschreiben, das traditionell-deutsch unter "Krach" abgewertet wird, lässt man sich angeblich daran nicht höchstpädagogisch "unterweisen". Unter Schlagzeug wird nicht eine einzelne Trommel, sondern im wesentlichen ein System aus Trommeln, aber auch Becken (Cymbals) verstanden. Lernt man auf einer einzelnen Trommel etwas, in der Regel auf einer Kleinen Trommel (oder Snare), muss man das anschließend auf das ganze Schlagzeug übertragen lernen. Die Mindestgröße eines Schlagzeugs entspricht den vier Gliedmaßen (zwei Hände, zwei Füße), d. h. es besteht aus vier Teilen oder Teil-Instrumenten (und als Fünftem dem Bereich alles Zusätzlichem): #1 Kleine Trommel (Snare) #2 Große Trommel (Basstrommel, Bass Drum) #3 Becken (Cymbals) #4 Hihat #5 Alles Zusätzliche (Tomtoms, Kuhglocken, sonstige Perkussion, Elektronik, ...) #1-4 werden nicht als einzelne, sondern aufeinander abgestimmte Teilinstrumente bzw. Instrumentteile gespielt (ebenso dann #5). Dadurch entsteht ein neues Instrument, das Schlagzeug. Jene Abstimmung der Schlagzeugteile untereinander ist nicht kurz mal und irgendwie getan. Sondern jene Abstimmung ist ein Entwicklungsprozess, der seit Entstehung des Schlagzeugs vor mehr als hundert Jahren begann und der sogar heute, trotz oder wegen Globalisierung, Internets und Computers, nicht enden will. Vielmehr ermöglichen Globalisierung, Internet und Computer erst, die zunehmende und weltweite Vielfalt der Schlagzeugentwicklungen systematisch in vertretbarer Zeit nun zu durchdringen. Vielfältige Stile haben sich entwickelt, entwickeln sich mit Hilfe von Computern weiter sowie neu und werden immer mehr. Dabei ist die Grenze immer wieder die Rückkehr zum Menschen als Maßstab. Beispielsweise dient ein Computer bisher kaum der Produktion bisher nicht vorstellbarer Schlagzeugklänge. Vielmehr imitiert man per Computer im wesentlichen die Klänge, die man an einem wirklich existierenden Schlagzeug spielen kann. Dazu muss man vorher die zunehmende globale Vielfalt an Stilen und ihre Geschichte durchdrungen und verstanden haben (sollte man zuerst selbst, ohne pädagogische "Unterweisung", per Internet versuchen). Das Schlagzeug ist im wesentlichen ein Instrument unbestimmter Tonhöhen. D. h. besonders Trommeln, aber auch Becken und andere Teilinstrumente sind in der Regel nicht nach einem bestimmten Ton wie C, D# oder Bb, usw, gestimmt, sondern quasi nach Hoch-Tief-Abstimmung. Zum Beispiel haben gut gestimmte Tomtoms eine auch in größerer Entfernung voneinander unterscheidbare Ton-Höhe bzw. Tiefe, aber nicht genau nach C, D# oder Bb, usw, sondern deutlich höher oder deutlich tiefer unterscheidbar vom anderen Tomtom. Die feste Einbeziehung von Teilinstrumenten bestimmter Tonhöhen, beispielsweise eines chromatischen Glocken-/Kuhglockensatzes (etwa in den 1930ern in den Swing-Big-Bands) oder Keyboards (etwa in den 1990ern bei manchen Avantgardejazz-Bands) blieb immer Ausnahme. Von seiner Entstehung bis heute zeigt sich das Schlagzeug im wesentlichen als ein im [B]US-europäischen Raum[/B] entwickeltes Instrument. Dabei ist nicht alles so einfach auf Jazz, USA und ethnisch Schwarz-Weiß zurück zu führen. Sondern der lateinamerikanische Einfluss, vor allem Kuba und das schon in Jazz- und Blues-Vor-Formen (vor etwa 1890), ist bis heute nicht zu unterschätzen. Mehr gegenwärtig [B]lateinamerikanischen Einfluss[/B] und seine Ausbreitung kann man verfolgen, wenn man etwa am Freitag, den 20. September 2013, ab ca. 20:00, Bühne Friedrichsplatz, auf dem Stadtfest zu Kassels 1100tem jene zwölfköpfige Seeed- bzw. Peter-Fox-Coverband erlebte oder gar [B]Peter Fox[/B] selbst in den letzten Jahren hörte - vereinfacht: etwa aktuelles Blasorchester (inklusive oft mehrstimmig überwiegend männlichem Gesang) wie in/um Mexiko City (suche und höre mit Hilfe des Internets); dortige Schlagzeug-Begleitung war um 2005 fast überall auf [B]Kuba[/B] zu hören und ist nicht nur bei [B]Chris Dave[/B] (siehe vorherige "Zeigefingers"), sondern auch sehr markant zu hören in [B]Popcaan[/B] (Jamaika, Dancehall, aktueller Reggae), "She Gone", 2011: [video=youtube_share;H7nU3qLtkVQ]http://youtu.be/H7nU3qLtkVQ[/video] [U][B]Fortsetzung folgt[/B][/U] - Der "erhobene Zeigefinger. [/QUOTE]
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