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Kassel - Zerstörung 1943 und Wiederaufbau Bilder vom unzerstörten Kassel vor dem Zweiten Weltkrieg, von den Luftangriffen 1943 und die ersten jahre des Wiede...
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Geschichte + Historisches
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Joaquin
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Kassel - Zerstörung 1943 und Wiederaufbau

Bilder vom unzerstörten Kassel vor dem Zweiten Weltkrieg, von den Luftangriffen 1943 und die ersten jahre des Wiederaufbaus bis 1955 mit Erzählungen von Zeitzeugen und Kassel-Kennern.

Tod, Leid und Zerstörung - am 22. Oktober jährt sich zum 70. Mal der schwere Bombenangriff auf die Stadt Kassel. Mehr als 7.000 Menschen verlieren in dieser einen Nacht im Oktober 1943 ihr Leben, die Altstadt ist zu 97 Prozent zerstört, wird nahezu eingeäschert. Noch Tage später brennt die Fuldametropole. Das historische Bild Kassels wird ausgelöscht, ein Ereignis, von dem sich die nordhessische Metropole und ihre Einwohner bis heute nicht erholt haben. Galt Kassel doch bis dahin als eine der schönsten Fachwerkstädte Europas.

Während des Zweiten Weltkrieges bildete der Kasseler Stadtteil Nord-Holland mit dem dort ansässigen Werk von Henschel & Sohn ein wichtiges Rüstungszentrum, insbesondere für Lokomotiven, Panzer - unter anderem der bekannte Tiger-Panzer - und Lastwagen. Südwestlich der Stadt stellte die 1936 gegründete Henschel-Tochterfirma Henschel Flugmotorenbau G.m.b.H. (HFM) im Lohwald bei Altenbauna - heutiges Volkswagenwerk Kassel in Baunatal - Flugmotoren her. Die Gerhard-Fieseler-Werke waren an drei Standorten am Stadtrand im Flugzeugbau tätig.

Durch die dichte Bebauung im Altstadtbereich mit den leicht Feuer fangenden Fachwerkhäusern rückte Kassel bereits früh in die Liste der Städte, für die ein Brandbombenangriff besonders geeignet erschien. Die Fuldametropole gehörte neben Dresden, Hamburg, Pforzheim und Darmstadt zu den deutschen Städten mit den höchsten Opferzahlen durch alliierte Luftangriffe. Beim Angriff auf Kassel kamen allein in dieser Nacht mehr als 7.000 Menschen ums Leben. Während in den äusseren Stadtbezirken achtzig Prozent aller Wohnhäuser zerstört waren, wurde die Altstadt mit rund 97-prozentiger Zerstörung geradezu eingeäschert. Auf Luftbildaufnahmen ist zu sehen, wie die Stadt auch nach weiteren sieben Tagen immer noch brannte.

Unter dem Schlagwort "Autogerechte Stadt" sollte Kassel zu einer modernen Metropole wieder auf- und ausgebaut werden. Es gab kaum Bemühungen, historische Bausubstanz zu konservieren oder zu rekonstruieren - was heute bedauert wird. Auf der anderen Seite setzten Neubauten wie das Staatstheater Kassel Massstäbe in der Nachkriegsarchitektur.
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